Zweites Treffen zwischen der Gemeinde Venlo und der Stadt Nettetal im Zeichen von Kazernekwartier Venlo, Brightlands Campus Greenport Venlo und Arbeitsmigranten. Aufgrund der Osterfeiertage waren die Terrassen vor dem historischen Rathaus von Venlo am Markt gut mit deutschen Gästen gefüllt. Drinnen diskutierten die Stadtverwaltung Venlos und der Verwaltungsvorstand aus Nettetal über Themen, die sie als unmittelbare Nachbargemeinden betreffen. Venlo will im Kazernekwartier 602 Wohneinheiten in verschiedenen Preis- und Mietkategorien bauen, davon 100 für Studenten.
Geschäftsführerin Sigrid Helbig vom Brightlands Campus Greenport Venlo, einem Gebiet, das inzwischen doppelt so groß ist wie der Flughafen Schiphol, erläuterte die Pläne der Universität Maastricht, auf dem Campus ein Future Farming Institute einzurichten, in dem unter anderem Proteine als Alternative zu Fleisch entwickelt und Fettleibigkeit bei Kindern bekämpft werden sollen. Venlo lanciert zudem eine Umstellung von großen Logistikhallen, die sich bereits auf etwa 400 Hektar erstrecken, auf mehr Kleinbetriebe unter dem Motto "volume to value". Gleichzeitig besteht ein Bedarf an 3.000 zusätzlichen Betten für Arbeitsmigranten bis 2025. Auf der anderen Seite gibt es den Trend zur dauerhaften Unterbringung von mittlerweile 3.000 polnischen Bürgerinnen und Bürgern, die nach Angaben der Stadtverwaltung dauerhaft in Venlo leben und arbeiten und sich hier gut integrieren. Venlo bemüht sich auch darum, den schätzungsweise 40 bis 70 Wanderarbeitern, die ihren Arbeitsplatz verloren haben und obdachlos geworden sind, mit Gesundheitsfürsorge und Vermittlung in neue Arbeit zu helfen. Die Nettetaler Delegation berichtete im Gegenzug über die Ende vergangenen Jahres durchgeführte Kontrolle von Leiharbeiterunterkünften und den Kampf gegen die Ausbeutung und unwürdige Unterbringung von Arbeitsmigranten auf deutscher Seite.
Die Bürgermeister Antoin Scholten und Christian Küsters wollen auch in Zukunft Erfahrungen austauschen. Michiel Savelsbergh von der euregio rhein-maas-nord informierte, dass dazu Interreg Deutschland-Nederland-Mittel zur Verfügung stehen, wenn beide Grenzgemeinden einen guten Kooperationsplan erarbeiten. Auch die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden wie der Gemeinde Horst aan de Maas und der Stadt Straelen sei sinnvoll. Diese beiden Gemeinden haben vor kurzem dank des Euregio-Toolkits, das vom Ministerium für Inneres und Königreichsbeziehungen, der Region Nord-Limburg - die gesündeste Region und der Provinz Limburg finanziert wird, eine Unterkunft für Wanderarbeitnehmer in Greenport besichtigt und mehrere Innovationen in der Agrarwirtschaft besichtigt.
Fotos: Stadt Nettetal (wenn nicht anders gekennzeichnet)