Der kürzlich 97-jährig verstorbene Neusser Landschaftsarchitekt Georg Penker hat im Zusammenspiel mit dem Architekten Heinz Döhmen Mitte der 1970er-Jahre den Kaldenkirchener Ortskern neu gestaltet. Regionaltypische Elemente wie Klinkerstein und das Leitmotiv „Kreis", das sich in Pflasterskulpturen und Ahornbäumen wiederfindet, geben dem Grenzort einen unverwechselbaren Charakter. Der damals neuartige Penker-Stil macht Kaldenkirchen-City bis heute zu einem Aufenthaltstreff erster Güte mit Freizeit- und Erholungswert. Nach diesem Gutachten dürfte die Fußgängerzone folgerichtig in die Denkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen eingetragen werden. Damit wäre Kaldenkirchen der erste Ort in Deutschland, dessen komplette Fußgängerzone ein solches Gütesiegel hat.
„Das ist eine Riesenchance", sagte Markus Grühn, Leiter des Geschäftsbereichs Stadtentwicklung und Bauen, mit Blick auf das „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept" (ISEK) für Kaldenkirchen. Hier stehe im September ein Ortstermin mit dem NRW-Ministerium an, um ein Gesamtförderkonzept abzustimmen. Ein Denkmalstatus wäre mit dem Förderkonzept in Einklang zu bringen, so Grühn.
Politiker aller Fraktionen zeigten sich im Ausschuss angetan von den Darstellungen der Denkmalpflegerin, die dem empfundenen Wohlfühlort City Kaldenkirchen mit wissenschaftlichem Blick die historische Tiefe und eine neue Dimension verliehen hat. Dr. Kerstin Walter betonte, dass der Brunnen auf dem Kirchplatz - auch wenn er seit mehr als zwei Jahrzehnten kein Wasser mehr spendet - zwingend zum einzigartigen Denkmal-Ensemble in der Handschrift Penker/Döhmen gehört.