Schlamm, Pfützen und vollgelaufene Keller – so sieht es derzeit vielerorts in Nettetal aus. Nach schweren Gewittern und Starkregen am gestrigen Donnerstagabend laufen aktuell die Aufräum- und Reinigungsarbeiten auf Hochtouren. Mit nahezu allen verfügbaren Kräften ist der Baubetriebshof auf den Straßen, Wegen und Spielplätzen unterwegs, um sich ein Bild der Lage zu machen und erste Maßnahmen zu ergreifen. Bis tief in die Nacht waren die Freiwillige Feuerwehr und Mitarbeitende des Baubetriebshofes im Einsatz und hatten dabei vornehmlich mit vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen oder überfluteten Straßen zu kämpfen. Eingesetzt wurden dabei auch Sandsäcke und eine Ölsperre. Unterstützt wurden die Kameradinnen und Kameraden der Wehr durch Löschzüge aus Kempen, Willich und Grefrath. Während das Technische Hilfswerk ebenfalls unterstützte, sorgte das Deutsche Rote Kreuz für Verpflegung und den Eigenschutz. Koordiniert wurde der Einsatz der über 200 Einsatzkräfte aus dem Lobbericher Feuerwehrgerätehaus. Darüber hinaus waren auch die Kreis-Feuerwehr, die Untere Wasserbehörde sowie die Rufbereitschaft des Ordnungsamtes in den Krisenstab einbezogen. Insgesamt gingen mehr als 180 Notrufe ein.
Neben Beschädigungen an Privatgebäuden sind auch öffentliche Gebäude und Straßen betroffen. Überflutete Kellerräume in der Grundschule sorgten für die Schließung der Schule und des Kiependraegerbades an der Biether Straße in Breyell am heutigen Freitag. Im Bereich Schmaxbruch / Bieth bleibt die Bahnunterführung zunächst gesperrt, nachdem dort Teile der Böschung abgerutscht und große Mengen Schlamm von der Felderseite auf die Straße gespült wurden. In Kaldenkirchen bleibt eine Kinder-Großtagespflege geschlossen, die B 509 in Leuth ist teilweise nur auf einer Seite befahrbar. Auch die Feuerwehr selbst hat Schäden zu beklagen. So lief das Gerätehaus in Leuth voll Wasser.
Nettetals Bürgermeister Christian Küsters und der Erste Beigeordnete Andreas Rudolph zogen nach dem Starkregen eine erste Bilanz: „Unser Dank gilt zunächst allen Einsatzkräften und den städtischen Beteiligten. Die außergewöhnliche Wetterlage hat uns vor eine große Herausforderung gestellt, der wir aber gewachsen waren. Trotzdem wünschen wir allen, die mit Beschädigungen oder Verunreinigungen zu kämpfen haben, eine möglichst schnelle Entspannung der Situation.“