Schulisches Mobilitätsmanagement

 

Jede*r vierte*r Schüler*in im Kreis Viersen wird innerhalb des Wohnortes mit dem PKW zur Schule gefahren.

(Planersocietät - Stadtplanung, Verkehrsplanung, Kommunikation 2017)

Da in vielen Fällen die hohe Anzahl von Autos im Umfeld von Schulen zu Verkehrsproblemen und erhöhtem Unfallrisiko führt, engagiert sich unsere Kommune aktiv im Bereich des schulischen Mobilitätsmanagements, um die Verkehrssituation rund um Schulen sicherer, umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten. Ziel ist es, gemeinsam mit Schulen, Polizei, Eltern und Schülerinnen und Schülern nachhaltige Mobilitätslösungen zu entwickeln, die den Schulweg sicherer machen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Was ist schulisches Mobilitätsmanagement?

Durch schulisches Mobilitätsmanagement sollen Verkehrssicherheitsprobleme sowohl vor der Schule als auch auf dem Schulweg reduziert und thematisiert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur Sicherheit und Gesundheit, sondern auch die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel wie das Fahrrad, zu Fuß gehen oder die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.

Dabei werden sowohl infrastrukturelle Maßnahmen geprüft und umgesetzt als auch Kommunikations- und Informationsmaßnahmen.

Bei den infrastrukturellen Maßnahmen wird geprüft, wie die Wege zur Schule ausgebaut und gestaltet sind. Das kann bedeuten, dass sicherere Überquerungsstellen oder bessere Verkehrszeichen eingerichtet werden. Ziel ist es, den Schulweg sicherer und komfortabler zu machen.

Die Informations- und Kommunikationsmaßnahmen umfassen Informationen über sichere Schulwege oder Verkehrssicherheitsregeln, die an Schüler*innen und Eltern weitergegeben werden. Dazu gehören auch Aktionen oder Programme, die das Bewusstsein für eine sichere Verkehrsteilnahme stärken.

Schulwegsicherungsprojekt Hinsbeck

Schulwegplan HInsbeck mit Legende

Die indirekte Verankerung des schulischen Mobilitätsmanagements im Integrierten Mobilitätskonzept, das vermehrte Einrichten von Hol- und Bringzonen (Elternhaltestellen) an Schulen und die Möglichkeit nun auch Schulstraßen rechtssicher anzuordnen, gaben der Verwaltung den Anlass ein Pilotprojekt zur Schulwegsicherung in Hinsbeck Auf der Schomm zu starten. Die KGS Hinsbeck sowie das Förderzentrum-West, das Schulverwaltungsamt, der Fachbereich für Mobilität und die Kreispolizeibehörde werden in das schulische Mobilitätsmanagement mit eingebunden. Für die Bestandsanalyse hat vorab eine Begehung stattgefunden. Es wurde eine Umfrage der Eltern der Schü-
ler*innen und der Lehrer*innen sowie eine Unfallauswertung der Schulwege durchgeführt. Auf Grundlage der Auswertungen wurde ein Maßnahmenkonzept erstellt, das sowohl aus infrastrukturellen Maßnahmen als auch Kommunikations- und Informationsmaßnahmen besteht, die insgesamt darauf abzielen, eine Verhaltensänderung der Eltern, die ihr Kind mit dem Auto bis vor die Schule fahren, zu bewirken und unter anderem dadurch den Schulweg sicherer zu gestalten.

Eine Maßnahme stellt die Einrichtung von Hol- und Bringzonen an der Wankumer Straße und der Schloßstraße dar. Kinder, die mit dem Auto zur Schule gefahren werden müssen, bekommen hier die Möglichkeit auszusteigen und den restlichen Schulweg sicher zu Fuß zu absolvieren. Die Eltern werden gebeten, nur in den vorgesehenen Haltebereichen und nicht im Verkehrsfluss anzuhalten und die Haltevorgänge möglichst kurz zu halten, um die Hol- und Bringzone nicht für andere Eltern zu blockieren. 
Zur Entzerrung der Hol- und Bringverkehre wurden mehrere Standorte gewählt. Die Mindestentfernung der Haltestellen zur Schule von 250 Metern ist an beiden Standorten gegeben, damit gewährleistet wird, dass die Schüler*innen noch ausreichend Bewegung auf dem Schulweg haben. An den Elternhaltestellen können auch Laufgemeinschaften verabredet werden, damit niemand alleine gehen muss.

Die Standorte der geplanten Hol- und Bringzone sind mit der Polizei sowie der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt und werden von dort aus unterstützt. Des Weiteren hat ein Abstimmungstermin mit der Schulleitung, dem Förderverein, der Elternvertretung sowie dem Ortsvorsteher stattgefunden, die den Verkehrsversuch für ein Jahr unterstützen.
Durch die Einrichtung der Hol- und Bringzone, die durch die Umsetzung der weiteren schulischen
Maßnahmen unterstützt wird, sollen die Elternverkehre direkt vor der Schule verringert werden, damit der Schulweg für alle Kinder sicherer wird. Nach einem Jahr soll die Akzeptanz und Wirkung der Elternhaltestellen evaluiert werden.

Zeitgleich mit der Einrichtung der Elternhaltestellen wurde der Schulwegplan für die KGS Hinsbeck aktualisiert und der Schule zur Verfügung gestellt. 

Weitere infrastrukturelle Maßnahmen werden geprüft oder befinden sich in der Planung.

Schulwegsicherung Lobberich

Schild für eine Hol- und Brinzone

Die KGS Lobberich liegt an der Sassenfelder Straße. Täglich zu Schulbeginn und -ende besteht ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Insbesondere die sogenannten "Elterntaxen" sorgen mit eiligem An- und Abfahren, Wendemanövern und Rückwärtsfahren für gefährliche Situationen. Um den Schulweg für die Schulkinder so sicher wie möglich zu gestalten, sind zu Schuljahresbeginn Hol- und Bringzonen eingerichtet worden. Zwei der drei Haltestellen befinden sich in Parkbuchten direkt am Neubau des städtischen Krankenhauses. Von dort aus können die Kinder auf dem Bürgersteig bis zur Lotsenstelle gehen, an der diese sicher die Straße zur Schule queren können. Eine dritte befindet sich auf der anderen Straßenseite vor der Schule, sodass dort zur Bürgersteigseite hin ausgestiegen werden kann und keine Straße mehr überquert werden muss. Zur Erhöhung der Sicherheit und Akzeptanz wurden überdies die absoluten Halteverbote ausgeweitet. Zur Berücksichtigung des Parkraumbedarfes der Anwohnenden sind diese auf die Schulanfangs- und endzeiten beschränkt.

Zudem stellt die Kreuzung der Sassenfelder Straße und dem Windmühlenweg bislang eine unsichere Stelle auf dem Schulweg zur KGS Lobberich dar, da die Dreiecksinsel zwischen der Sassenfelder Straße und dem Windmühlenweg durch PKW beparkt wird. Dies führt zu eingeschränkten Sichtverhältnissen, behindert den Schulweg und schadet den Bäumen. 

Daher hat man sich mit dem Straßenbaulastträger, dem Ordnungsamt und der Polizei auf eine Verbesserung der Sichtbeziehung verständigt. Somit ist die Umgestaltung der Dreiecksinsel durch Begrünung und Abpollerung mithilfe von Baumstämmen vorgesehen, dass keiner mehr darauf parken kann und eine ausreichende Gehwegbreite gewährleistet wird.

Vorteile des selbstständigen Schulweges

  • Förderung der Selbstständigkeit, der Kommunikation und des Sozialverhaltens
  • Stärkung der Konzentrationsfähigkeit und körperlichen Fitness des Kindes
  • Entlastung der Umwelt
  • Bessere Entwicklung der verkehrsbezogenen Fähigkeiten und der räumlichen Orientierung des Kindes
  • Je mehr Kinder zu Fuß- oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, desto sicherer der Schulweg

(Quelle: Zukunftsnetz Mobilität NRW )

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