Van-der-Upwich-Stiftung

Büste von Hermanus Johannes Petrus van der Upwich

Der Erblasser, Carl Hermann Gisbert van der Upwich, wurde am 7. Dezember 1901 in Lobberich geboren. Am 4. Oktober 1967 verstarb und wurde am 9. Oktober 1967 in der Familiengruft auf dem Friedhof in Lobberich beigesetzt. Er studierte an der Universität in Köln und war Wirtschaftsjurist und Landwirt. Die Eltern des Erblassers, der Fabrikbesitzer Karl van der Upwich, geboren am 19. November 1869 in Lobberich, verstorben am 11. August 1949 in Lobberich und Berta, geborene Schleß, geboren am 22. Mai 1872 in Xanten, verstorben am 12. Januar 1945, sind ebenfalls in der Familiengruft in Lobberich beigesetzt.

Carl Hermann Gisbert van der Upwich wohnte bis zum 30. Oktober 1952 in der jetzt nicht mehr existierenden elterlichen Villa an der früheren Bahnstraße, heute Niedieckstraße. Dann verzog er nach Haffen bei Wesel, wo er im „Haus Örtgen“ bis zu seinem Tode wohnte.

Am 26. August 1967 gab er beim Notar Suchsland sein Testament ab. „Um das Andenken seiner Vorfahren, die zum heutigen Wohlstand der Stadt Lobberich wesentlich beigetragen haben, insbesondere des geheimen Kommerzienrats van der Upwich, zu erhalten, und um einen Ersatz zu schaffen für die Stiftungen seiner Vorfahren, die infolge der Geldentwertung durch die Währungsreform erloschen sind, beabsichtigte Carl Hermann Gisbert van der Upwich, durch letztwillige Verfügung, eine Stiftung zu errichten, deren Erträge u.a. auch Einwohnern der Stadt Lobberich zugutekommen sollen, die die Voraussetzungen für die Gewährung von Beihilfen erfüllen. Die Einzelheiten hierzu sind in der Satzung der Stiftung niedergelegt.“

Die Erträge aus der Stiftung sollen nach dem Stifterwillen jeweils zu 3/4 Einwohnern der ehemaligen Stadt Lobberich und zu 1/4 Einwohnern der Stadt Xanten zugutekommen. Der den Einwohnern der früheren Stadt Lobberich zugedachte 3/4 Anteil rührt aus der früheren erfolgreichen industriellen Betätigung der Vorfahren des Erblassers in Lobberich, während der 1/4-Anteil an der Stiftung durch die Stadt Xanten auf ein ehrendes Andenken des Großvaters des Erblassers, des Bürgermeisters Gerhard Schleß, der lange Jahre Bürgermeister in Xanten war, zurückzuführen ist. Das Stiftungsvermögen besteht aus dem gesamten von dem Erblasser hinterlassenen Vermögen, insbesondere aus Grundbesitz, Wertpapieren, Einrichtungsgegenständen und Wertgegenständen.

Durch erfolglos gebliebene Testamentsanfechtungen sowie die damit zwangsläufig sich hinauszögernden behördlichen Genehmigungen zur Errichtung und Anerkennung der Gemeinnützigkeit der Stiftung ließen es erst am 20. März 1973 zu einer Satzung der Stiftung kommen, die vom Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigt wurde. Es handelt sich um eine Stiftung des privaten Rechts, die ihren Sitz in Rees am Rhein hat. Organ der Stiftung ist ein fünfköpfiger Vorstand, der über die Verwaltung und Verwendung des Stiftungsvermögens und der Erträgnisse entscheidet.

Der Sozialausschuss der Stadt Nettetal begrüßte die Stiftung Beschluss vom 27. Februar 1975 ausdrücklich und beauftragte die Verwaltung, die aus der Stiftung hervorgehenden Aufgaben wahrzunehmen. Danach werden die Anträge von bedürftigen Einzelpersonen aus dem Stadtteil Lobberich beim Sozialamt der Stadt Nettetal entgegengenommen, geprüft und zur weiteren Entscheidung an den Vorstand der Stiftung weitergeleitet. Jährlich werden circa 30 Anträge bearbeitet.

Eine Marmorbüste aus dem Nachlass des Stifters befindet sich im Besitz der Stadt Nettetal und zeigt den Großvater des Stifters, den Fabrikanten Hermanus Johannes Petrus van der Upwich, der am 4. November 1835 in Nunspeet in Holland geboren war und am 11. September 1922 in Lobberich gestorben ist. 1851 trat er als Lehrling in die Lobbericher Firma de Ball ein. Im Jahr 1861 verkaufte de Ball die Firma an seine Mitarbeiter Hermann Reifenstuhl und Hermann van der Upwich. Seit diesem Zeitpunkt hieß die Firma "J.L. de Ball & Cie. Nachf". Am 13. Juni 1903 wurde er zum Königlich preussischen Kommerzienrat ernannt und durch Urkunde vom 16. Juni 1913 zum Geheimen Kommerzienrat. In seinem Buch "Lobberich im Aufbruch" schreibt Doktor Theo Optendrenk über Hermann van der Upwich: "Als Unternehmer mit großem sozialem Engagement und als Beigeordneter der Gemeinde nahm er gestaltend Einfluss auf die Entwicklung Lobberichs" (Seite 40).

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