Die jüngste Stiftung in Nettetal hatten die1994 verstorbenen Eheleute Josefa und Hermann Goerigk eingerichtet. Josefa Goerigk führte 40 Jahre lang in Kaldenkirchen ein Textilfachgeschäft im abgerissenen Kirchendreieck und danach an der Ecke Kehrstraße / Jahnstraße. Ihr Ehemann Herrmann war Bahnpolizist. Den einzigen Sohn verloren die Eheleute sehr früh. Beide lebten sehr sparsam und bauten durch ihren unermüdlichen Fleiß ein stattliches Vermögen auf, das nach dem Tod der Eheleute in die Stiftung umgewandelt wurde.
Josefa Goerigk, die nach ihrem Mann am 28. August.1994 verstarb, verfügte im Testament vom 13.07.1994, dass der jährliche Zinserlös aus dem Stiftungsvermögen ausgeschüttet werde und den Armen und Hilfsbedürftigen in Kaldenkirchen zugute kommen sollte. Zum Stiftungsvorstand bestimmte sie den jeweiligen Pastor der katholischen Pfarrgemeinde St. Clemens, die jeweilige Leiterin oder den jeweiligen Leiter des Sozialamtes und eine Bürgerin aus Kaldenkirchen. Unterstützt wurden hilfebedürftige Personen, die in Kaldenkirchen ihren Wohnsitz haben. Weiterhin konnten soziale und gemeinnützige Einrichtungen, die in Kaldenkirchen tätig sind, ebenfalls berücksichtigt werden (Kindergärten, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Institutionen oder Vereine).
Aufgrund des öffentlichen Testaments der Josefa Goerigk vom 13.07.1994 wurde eine gemeinnützige Stiftung für die Dauer von fünfzehn Jahren eingerichtet. Nach Ablauf von 15 Jahren, wurde jeweils ein Drittel des Stiftungsvermögens an die Stadt Nettetal, an die katholische Pfarrgemeinde und an den örtlichen Caritasverband übertragen, die die Summe innerhalb von 2 Jahren gemäß den im Testament festgelegten Zwecken verwenden sollte. Da eine sinnvolle Verwendung in diesem Zeitrahmen nicht möglich war, wurde von der Testamentsvollstreckung ein Zeitrahmen bis 2025 bis zur vollständigen Verwendung der Stiftungsmittel als mit dem Testament vereinbar gesehen. Weiterhin hat die Testamentvollstreckung eine Begrenzung der Mittelverwendung für einzelne bauliche Maßnahmen auf 40.000 Euro angeregt. Diese Bestimmungen sollen durch eine unselbständige, sich verbrauchende Stiftung umgesetzt werden.
Seit 2021 führt die Stadt die Stiftung als rechtlich unselbständige örtlich Stiftung. Grundlage ist die Satzung für die Goerigk-Stiftung vom 15.12.2011.
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