Eine der ältesten und traditionsreichsten Firmen in Nettetal ist die Firma Anton Hurtz GmbH & Co. KG. Angefangen hat alles 1908 in Düsseldorf mit der Produktion von Eiszellen für Brauerei- und Kältebedarf. Heute zählen Brauereien nicht mehr zur Kundschaft, dafür betreut man Kunden aus der Raumfahrttechnik, Chip-Hersteller und die zehn größten Pharmakonzerne. Bürgermeister Christian Küsters war nun mit einem Team der Wirtschaftsförderung vor Ort, um den seit 1920 in Breyell ansässigen Betrieb zu besichtigen.
In den 1940er Jahren war Hurtz noch die weltgrößte Spezialfabrik für die Herstellung von Eiszellen. Seit den 1970er Jahren hat sich das Unternehmen auf die Verarbeitung von Aluminium in allen Formen spezialisiert. Zudem wird auch mit Edelstahl und Stahl gearbeitet. Die Produkte landen heute nicht mehr in einer Brauerei, sondern in der Pharma- und Lebensmittel-Industrie sowie den Branchen Automotive, Industrie, Aerospace, Bau und Windenergie. So wurden Container für die Bauteile der europäischen Trägerrakete Ariane 6 und Boxen für den Transport von Impfmittel hergestellt. „Immer wenn höchste Hygienestandards, eine hohe Präzision oder leichte Eigengewichte notwendig werden, sind unsere Aluminium-Produkte erste Wahl“, erläutert Geschäftsführerin Cordula Steinemann.
Das dritte, ebenfalls erfolgreiche Firmenstandbein ist die Herstellung von Siebdruckrahmen. Hier ist die Firma Anton Hurtz Marktführer. Gerade Rahmen für den Siebdruck müssen extremen Belastungen standhalten, damit sich das Druckbild nicht verzerrt. Das Besondere am Aluminium: es ist rostfrei, langlebig, recyclingfähig und antistatisch. Zudem hat es ein geringes Eigengewicht, eine hohe Festigkeit, ist leicht zu reinigen und kann fast vollständig recycelt werden. Die insgesamt 30 Hurtz-Mitarbeiter stellen ganz unterschiedliche Produkte aus Aluminium her: Paletten mit einer Tragkraft bis zu 3.000 Kilogramm, Ladungsträger, Transportsicherungen, Fassplatten, Spezialcontainer, Hordenwagen, Lochblech- und Gitterboxen, Wannen sowie nahezu alle kundenspezifischen Sonderlösungen. Wie viele andere Betriebe sucht der Betrieb händeringend Fachkräfte aus den Bereichen Zerspanungsmechanik, Schweißtechnik und Industriemechanik. Auch einen neuen Auszubildenden hat der Betrieb in diesem Jahr eingestellt und sucht noch weitere. Ebenfalls mit Sorge betrachtet der Betrieb die Entwicklung der Energiekosten. Bürgermeister Küsters freut sich über die gute Entwicklung des traditionsreichen Betriebes. „Es ist beeindruckend zu sehen, wo Produkte aus unserer Stadt am Ende überall eingesetzt werden“. Zur langfristigen Stromversorgung versprach er sich dafür einzusetzen, dass Strom regional produziert und vermarktet werde – gerade für solche Betriebe.