Als vor 35 Jahren der Fall der Mauer das Ende des Kalten Krieges einläutete, öffnete sich der euro-päische Blick nach Osten. Der Eiserne Vorhang war verschwunden, neue Beziehungen konnten ge-knüpft werden. So auch zwischen Deutschland und Rumänien – unserem diesjährigen Partnerland am Volkstrauertag. Bei der zentralen Gedenkstunde im Deutschen Bundestag wird der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis die Gedenkrede halten. 1992 unterzeichneten beide Länder einen Freundschaftsvertrag, der die Grundlage für die heutige vertrauensvolle Zusammenarbeit bildet. Beide Länder verbindet zudem die Mitgliedschaft in EU und NATO. Gegenwärtig steht Europa vor großen Herausforderungen – gesellschaftlich, ökologisch und sicherheitspolitisch. Nur gemeinsam können wir sie bewältigen. Doch diese politische Kraftanstren-gung bedarf immer auch der historischen Reflexion. Die Kriegsgräberfürsorge und der in ihr angelegte Versöhnungsgedanke setzt sich seit vielen Jahren zum Ziel, die tiefen Wunden des Krieges und seiner Verbrechen zu heilen. Noch immer sind die Narben sichtbar, wirken die Gewalterfahrungen nach. Die Versöhnung über den Gräbern und die Mahnung zum Frieden sind daher – gerade in Zeiten von zunehmendem Rechtsextremismus und Kriegshandlungen in Europa und dem Nahen Osten – aktueller denn je. Die zentralstädtische Feier findet in diesem Jahr im Stadtteil Kaldenkirchen statt. Sie beginnt mit einem Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Clemens Kaldenkirchen um 9:30 Uhr.
Die Gedenkfeier findet am Ehrenmal auf dem ehemaligen Friedhof Bahnhofstraße/Kanalstraße statt. Dazu versammeln sich alle Teilnehmer um 10:30 Uhr im Bereich der Fußgängerzone an der katholischen Kirche und begeben sich in Zugordnung zum Ehrenmal.